Das Plus an Sicherheit im Miteinander

Die mediMethode ist eine von Mechthild Hagedorn entwickelte Unterrichts- und Beratungsmethode. Sie wendet sich an Pflegefachkräfte in stationären Senioreneinrichtungen und bezieht darüber hinaus alle Personen mit ein, die an der Versorgung des älteren Menschen beteiligt sind: Zu- und Angehörige, ambulante Pflegedienste, Apotheker:innen und Ärzt:innen. Respektvolle Kommunikation führt zu optimierten Arbeitsabläufen und zur Umsetzung gemeinsam erarbeiteter Lösungen. Der zu pflegende Mensch erlebt Beratung, Behandlung und Pflege mit Herz.

Das Schnittstellen-Management wird besonders berücksichtigt. Wenn möglich, wird die zu pflegende Person an erster Stelle angesprochen. Der Umgang mit Medikamenten ist ein Hochrisikoprozess! Die mediMethode vermittelt Wissen über Medikamente im Verlauf der Anwendung. Der Unterricht geht von der aktuellen Pflege-Situation aus. Entweder liegt das Verordnungsblatt, die Stell-Liste oder der Medikations-Plan vor.

Der Medikations-Plan und die mediMethode

Entweder liegt das Verordnungsblatt, die Stell-Liste oder der Medikations-Plan vor. Die mediMethode ist nach den Farben gelb, blau und grün gegliedert. Gelb steht für Wissen über Medikamente. Blau steht für das Können, den sicheren Umgang mit Medikamenten in der stationären Einrichtung oder in der häuslichen Umgebung. Auftretende Fehler bei der Lagerung, der Dokumentation oder dem Bereitstellen werden analysiert und gelöst. Gelb und Blau ergibt Grün, die Farbe für das Wollen, die achtsame Haltung allen Menschen und Medikamenten gegenüber. Im grünen Bereich wird das Wissen und Können auf die individuelle Pflegeplanung des Bewohners angewendet.

Die Körpersysteme und das mediSchema

Diagnosen und Medikamente werden den elf Körpersystemen auf dem mediSchema zugeordnet. Die Rolle der Medikamente bei der Pflegeplanung wird abgeleitet. Durch den verbesserten Überblick können mögliche Fehler bei der Verabreichung rechtzeitig verhindert oder frühzeitig erkannt und behoben werden. Die Beobachtungsgabe der Seminar-Teilnehmer wird geschult: Was sagen regelmäßig ermittelte Werte wie Blutdruck, Blutzucker oder Blutgerinnung über die Wirkung der Medikamente aus? Kann ein neu auftretendes Problem im Zusammenhang mit der Therapie mit Arzneimitteln stehen?

Bedarfsmedikation und ergänzende Verfahren

Das zentrale Seminar-Thema der mediMethode ist die Rolle der Medikamente in der Pflegeplanung, im Ernährungsmanagement, der Sturzprophylaxe, dem Schmerzmanagement sowie der Delir-Prophylaxe.

Vor allem im Umgang mit Bedarfsmedikation finden ergänzend Naturheilverfahren beziehungsweise Ressourcen-Aktivierung Anwendung. Die Seminar-Teilnehmer werden sicherer im Umgang mit Arzneimitteln und erleben Verantwortungsbewusstsein durch wachsende Kompetenz. Ihre Arbeitszufriedenheit erhöht sich. Es treten weniger unerwünschte Arzneimittel-Ereignisse auf. Die Lebensqualität der zu pflegenden Personen verbessert sich.

Das mediSchema

Das mediSchema® ist ein Aufsteller in den Umrissen des menschlichen Körpers, der in den Seminaren der mediMethode auch als Merk-Tafel dient. Orange Farbgebung und weiße Spirale deuten an, dass der Mensch eine Einheit aus Körper, Geist und Seele ist. Mit dem mediSchema® lassen sich die gesunden Körperfunktionen darstellen. Die Wirkungen gesundheitsfördernder Angebote,

wie zum Beispiel der Achtsamkeit oder der Musik, lassen sich ebenfalls mit dem mediSchema® erläutern. In Krankheit werden Diagnosen und Medikamente den elf Körpersystemen zugeordnet. Durch den verbesserten Überblick zeigen sich mögliche Risiken in der Therapie mit Arzneimitteln, die unbedingt bei der Pflegeplanung berücksichtigt werden sollten. Das mediSchema® ist ein unverzichtbares Instrument der mediMethode.

Fachliteratur

von Mechthild Hagedorn

Arzneimittel und Ernährung in der Pflegeplanung
Medikamente bei anhaltender Sommerhitze
Beispiel eines Bewohners mit Polypharmazie

Die drei Fortbildungsbeiträge für Pflegefachkräfte gehören in dieser Reihenfolge zusammen. Zunächst wird am Beispiel des Ernährungsmanagements gezeigt, dass Arzneimittel eine Rolle in der Pflegeplanung spielen. Manche unerwünschte Arzneimittelwirkungen treten bei anhaltender Sommerhitze verstärkt auf. Der zweite Beitrag gibt Antworten auf die Frage, wie unerwünschte Arzneimittelwirkungen in der Pflege beobachtet werden können. Abschließend werden diese Inhalte anhand einer Fallbesprechung angewendet.

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages sind die nachfolgenden Artikel auf dieser Website abrufbar. Herzlichen Dank an Herrn Dominik Muhle! www.altenpflege-akademie.de

Von Arzneimittelsicherheit zu Patientensicherheit

Dieser Artikel beschreibt die Etablierung der Dienstleistung Geriatrische Pharmazie analog den Expertenstandards in der Pflege. Er wendet sich vor allem an Apotheker:innen, ist aber für alle dienstleistenden Beteiligten im Medikationsprozess sowie für Träger von Senioreneinrichtungen interessant. Die Herangehensweise der Autorin, Struktur-, Prozess- und Ergebniskriterien für die Dienstleistung geriatrische Pharmazie zu formulieren, schafft Transparenz und Vertrauen.

Herzlichen Dank an Frau Dr. Heike Oberpichler-Schwenk, die stellvertretend für den Verlag die Genehmigung erteilte, den Artikel auf dieser Website als pdf-Datei zur Verfügung zu stellen. www.mmp-online.de

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Literatur

Medikamente in der Pflegeplanung

  • Fries, R. Krankheits- und Medikamentenlehre für die Altenpflege. 7. Aufl. Elsevier 2018.
  • Jelinek, A. Weisse Reihe Arzneimittellehre. 11. Aufl. Elsevier 2018.
  • Speckner, W., Strehl E. Arzneimittel in der Pflege. 9. Aufl. Govi 2020.

Geriatrische Pharmazie

  • BAK. Leitlinie der Bundesapothekerkammer zur Qualitätssicherung: Medikationsanalyse.
  • BAK. Empfehlung der Bundesapothekerkammer zur Qualitätssicherung: Versorgung der Bewohner von Heimen. Arbeitshilfe: Einwilligungserklärung Datenspeicherung. Online verfügbar unter
  • Baum S, Hempel G (Herausg.). Geriatrische Pharmazie. Eschborn: Govi Verlag, 1. Aufl. 2011.
  • Borsch J, Vetter V, Pompe S. Arzneimittel nano. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1. Aufl. 2015.
  • Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), PDF-Download.
  • Dartsch D, Lim S, Schmidt C. Medikationsmanagement. Anleitung für die Apothekenpraxis. Eschborn: Govi Verlag 1. Aufl. 2015.
  • DEGAM Hausärztliche Leitlinie Multimedikation. Empfehlungen zum Umgang mit Multimedikation bei Erwachsenen und geriatrischen Patienten.

  • Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (Hrsg.). Expertenstandard „Schmerzmanagement in der Pflege bei chronischen Schmerzen“. Osnabrück: Schriftenreihe des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege 2020.

  • DNQP. Eine Übersicht über alle Expertenstandards online abrufbar unter PDF-Download.

  • Gebler H, Kindl G. Pharmazie für die Praxis. Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag 6. Aufl. 2013.

  • Gesenhues S, Ziesche RH, Breetholt A. Praxisleitfaden Allgemeinmedizin. München: Elsevier 7. Aufl. 2014.
  • Holt S, Schmiedl S, Thürmann PA. Potentially inappropriate medication in the elderly – PRISCUS list. Dtsch Arztebl Int 2010;107:543-551.
  • Jaehde U, Radziwill R, Kloft C. Klinische Pharmazie – Grundlagen und Anwendung. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 4. Aufl. 2017. AMTS-Ampel online abrufbar, PDF-Download.
  • Moßhammer D, Haumann H, Mörike K, Joos S: Polypharmacy – an upward trend with unpredictable effects. Dtsch Arztebl Int 2016;113:627-33.
  • Mutschler E et.al. Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 11. Auflage 2020.
  • Rote Liste Service GmbH. Rote Liste 2021. Arzneimittelverzeichnis für Deutschland (einschließlich EU-Zulassungen und bestimmter Medizinprodukte). Herstellerinformationen, online abrufbar.
  • Ruß A., Endres, S. Arzneimittel pocket plus 2021. Grünwald: Börm Bruckmeier Verlag 17. Aufl. 2020.
  • Scheurl-Defersdorf MR. In der Sprache liegt die Kraft! Klar reden, besser leben. Freiburg: Herder Verlag 4. Aufl. 2013.
  • Smollich M, Scheel M. Arzneistoffe – die TOP 100. Stuttgart: Schattauer 2015.
  • Thürmann P, Jaehde U et al. Abschlussbericht AMTS-AMPEL-Projekt, 2016, PDF-Download.
  • Wehling M, Burkhardt H. Arzneitherapie für Ältere. Berlin, Heidelberg: Springer Verlag 5. Aufl. 2019.

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